Hündin Ava: Ich bin hier bei dir

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Margarete vernimmt diese Worte von Ava in ihrem Inneren. Sie ist im Schmerz über Avas physischem Tod gefangen und kann es nicht fassen, dass sie nie mehr an ihrer Seite sein wird. Die Tage vor ihrer Entscheidung Ava zu erlösen, waren ein Ritt durch die Hölle. Es ist eine unendliche Gnade und eine riesige Bürde dies tun zu dürfen, denkt sie.

In den letzten Monaten ist die Hoffnung doch noch etwas zu finden, was Avas Symptome lindert und ihr noch ein wenig mehr Zeit auf Erden schenkt, verflogen. Margarete sitzt abends an Avas Seite, hält ihren Kopf und weint bitterlich wie so oft in diesen Wochen. Avas Augen sprechen eine eindeutige Sprache. Margarete nimmt wahr, dass Ava keine Lebenskraft mehr hat. Es sind mehr schlechte als gute Stunden für sie. Es Zeit ist ihre treue Seelengefährtin loszulassen.

Nach einer weiteren schlimmen Nacht, fällt es ihr wie Schuppen von den Augen. Sie ertappt sich dabei an Avas körperlichen Sein zu hängen, mehr als es ihr bewusst ist. Seit elf Jahren ist sie ihre engste Seelengefährtin und ihr lebendiges Vorbild für unendliche, ewige, bedingungslose Liebe und Freude. Margarete findet einen Podcast mit James van Praagh, einem berühmten Medium, der ihr in Erinnerung ruft, dass es keinen Tod gibt, sondern nur einen Ebenenwechsel. Diese „unsichtbare Wirklichkeit“ hat Margarete bei der Transition ihres Vaters und ihrer anderen Fellnasen deutlich wahrgenommen. Das Körperkleid wird abgelegt und hat keinerlei Bedeutung mehr. Das Wissen ist das eine und die tatsächliche bewusste Entscheidung zur Erlösung ist etwas anderes.

Als die Tierärztin morgens kommt, rennt Ava Schwanz wedelnd zur Tür. Das hat sie seit Monaten nicht mehr getan. Margarete ist so dankbar, dass ihre Freundin sie vorgewarnt hat, dass Ava nochmals energetisch erscheinen könnte. Genauso ist es. Sie ist glücklich erlöst zu werden.

Die Tierärztin hat sie nur das Narkosemittel dabei und muss nochmals in die Praxis fahren. Margarete ist dankbar noch 20 Minuten mit Ava allein sein zu dürfen, bevor sie gehen darf.

Margarete sieht vor ihrem inneren Auge schon früh morgens, wie das Raumschiff von Kater Noxi auf der riesigen freien Wiese vor dem Haus landet. Noxi, der Sirianer, verließ vor einem Jahr diese Ebene. So war irgendwie alles für Avas Übergang in die geistige Dimension vorbereitet. Er beamt Ava auf das Raumschiff. An Bord sind wohlbekannte Gefährtinnen, Wolfshündin Gretel und Sally, die Richbackhündin. Die Damen wollten das Abenteuer eines Raumfluges auf keinen Fall verpassen. Es ist ein wunderschönes Wiedersehen für die drei großartigen Seelenschwestern.

Ava ist nahtlos auf die Ebene der Geistführer gewechselt. Sie meldet sich in der ersten Minuten ihres Übergangs. Ich bin bei dir! Wieder und wieder hört Margarete die gleichen Worte. Am Abend nach Avas Transition als die Trauer sie wie ein Tsunami überrollt, klingt die Frage im Innern: Warum gibst du der physischen Welt mehr Gewicht als der Geistigen?

Ups, denkt Margarete, das ist wirklich des Pudels Kern. Der Körper ist sich seiner Endlichkeit bewusst, der physische Verlust von Wesen schmerzt ihn und reißt eine Lücke ins Energiefeld. Margaretes Geist ist im Frieden mit dem Wechsel der Seinsebenen. Sie fühlt Avas Präsenz, die ihr fortwährend freudige Bilder schickt, wie sie mit ihren Freundinnen Gretel und Sally ausgelassen spielt.

Margarete zeichnet am nächsten Tag Avas Portrait weiter.

Plötzlich vernimmt Margarete ein lautes Flattern am Fenster. Es hört sich nach Flügelschlagen an, denkt sie. Sie beugt sich vor und entdeckt eine riesengroße grünblau schillernde Libelle, die zwischen Blumenkasten und Fenster sitzt. Die Drachenfliegerin ist eine Botschafterin aus der Anderswelt. Sie überbringt Avas Grüße von drüben.

Nun sind Margaretes Gefährten alle innerhalb eines Jahres in die nächste Dimension gewechselt und haben ihre Aufgabe als Geistführer übernommen. Der körperliche Schmerz ist da, die Tränen fliessen und Margarete lässt sich hineinsinken ohne zu bewerten. Das ist eine neue Erfahrung, die sie zum nächsten Schritt in ihrem Leben inspiriert. Davon später mehr und es folgen wohl bald auch weitere Geschichten der Geistführer von Drüben.

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