Apanatchis Sternenlichtreise – ein Märchen

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Es war einmal ein sehr strahlendes silbriges Sternenlicht, namens Schedira. Es lebte glücklich und zufrieden im Sternenhimmel am Hofe von Königin Cassiopeia, ihrer Sternenmutter. Eines Tages verspürte Schedira übergroße Sehnsucht danach, Gefühle und Erfahrungen in einem Körperkleid auf Planet Erde zu machen.

Cassiopeia überraschte dieser sonderbare Wunsch ihrer Sternentochter, der vorher noch nie geäußert worden war. Sie war nicht erfreut ein Licht gehen zu lassen. Immerhin strahlte Schedira im großen W nah dem Polarstern am Hellsten.

Cassiopeia bewunderte andererseits den Mut ihrer Tochter neue Erfahrungen in der Erdwelt sammeln zu wollen. „Es sind besondere Zeiten“, dachte sie, „die Erdwesen brauchen unsere Sternenlichter mehr denn je.“

Der Wunsch wurde Schedira nach ein wenig Bedenkzeit gewährt. Königin Cassiopeia nannte ihre Bedingungen: zum einen durfte ihre Sternentochter nur für eine begrenzte Dauer auf Planet Erde sein, zum anderen könne sie nur im Körperkleid eines Pferdes ihr Sternenlicht auf die Erde bringen.

Und so geschah es.

Aus dem Sternbild des Wassermann sauste Ende Januar eine glitzernde Sternschnuppe in das weißschwarze Körperkleid eines Fohlens in Mecklenburg. Die Erdgeborene, die es willkommen hieß, spürte Schediras Sternenlicht hell in ihrer Seele strahlen. Sie liebte die Sterne über alles, war sie doch selbst ein Sternenkind. Daran erinnerte sie sich im Stroh sitzend, nachdem das Fohlen geboren war. Was für ein himmlisches Geschenk!

Schedira tobte wild wie eine Indianerin über Schnee und Eis, galoppierte schneller als ein Komet über die Koppel, so dass Sternenstaub und Schneekristalle glitzernd durch die Luft flogen. Sie bekam deshalb den Namen einer echten Indianerin: Apanatchi, die während ihrer ausgelassenen Tage auf den weiten Wiesen Mecklenburgs ihr Leben als Fohlen zutiefst genoss. Es war unglaublich wunderschön, dass Apanatchi die Bedingungen ihrer Sternenmutter Cassiopeia längst vergessen hatte.

Nach einem Jahr vernahm Schedira den Ruf von Cassiopeia, daß es nun bald soweit sei, zurückzukehren in den Sternenhimmel. Die irdische Manifestation des Rufes war ein großer Nabelbruch, den die Erdgeborene rechtzeitig entdeckte. Apanatchis Leben hing vor der Operation am seidenen Faden.

Die Zerbrechlichkeit eines Lebens in einem Körperkleid wurde mit aller Deutlichkeit ins Bewusstsein von Schedira und ihrer Erdgeborenen gerufen. Mit einem Huf schon auf der Schwelle zurück ins Sternenreich, bat Schedira ihre Sternenmutter um Aufschub.

Mit großer Hingabe und viel Zärtlichkeit pflegten die Erdgeborene Apanatchi. Cassiopeia sah es und war sehr berührt. Sie gewährte eine Verlängerung der Lebenszeit für ihre Sternentochter auf Erden. Auch Königinnen lassen sich erweichen ihre Bedingungen zu überdenken und es waren besonders harte Zeiten für die Erdgeborenen, da zählte jedes Licht doppelt.

Apanatchi reiste nach ihrer Genesung mit ihrer Stutenmama Federica nach Bayern. Zu ihrer größten Überraschung traf sie dort eine Sternenschwester. Safira, ein Sternenwind im Haflingerkleid aus der Region Sirius. Apanatchi konnte es nicht glauben, dankte ihrer Sternenmutter aus tiefstem Herzen für das Juwel an ihrer Seite und weitere unbeschwerte Jungpferdetage mit ihrer Sternenschwester. Apanatchi hätte nie gedacht einer Seelenverwandten auf Erden zu begegnen. Ihr Sternenlicht strahlte gleich doppelt so stark.

In all diese tiefe Freude hinein erschien Sternenmutter Cassiopeia, um sie daran zu erinnern, dass diese Lebensreise bald zu Ende sei.

Apanatchis Lebensfaden wurde dünner und dünner. Ihre Erdgeborene hatte seit der Operation geahnt, dass es kein langes Leben für das Sternenwesen wird. Als Apanatchi ersthaft erkrankt, erinnerte sie sich an ihr Gefühl, dass dieses Wesen nach Hause ins Licht musste. In dieser Nacht schickte Cassiopeia ein Sternenschiff für Apanatchi. Sie ließ den Lebensfaden los, der sie noch an ihr Körperkleid band. Ihre Erdgeborene sah Apanatchi in den Kosmos hinauf galoppieren. Plötzlich und unvermutet geschah dies alles.

Schedira war voller Dank für die Erfahrungen, die sie als Apanatchi auf Planet Erde gemacht hatte. Sie war die einzige, die aus ihrem Sternbild einen irdischen Ausflug gemacht hatte. Sie musste ihren Sternengeschwistern davon ganz genau erzählen, wie leid- und freudvoll das Dasein auf der Erde war.

Ganz besonders hatte Schedira berührt, wie stark sie den Sturm der Gefühle der Erdgeborenen körperlich spüren konnte. Sie hatte nie geahnt, wie sehr ALLes miteinander verwoben ist. „Wenige fühlen diese Wahrheit“, sagte sie, „es ist wie ein energetisches Lichtspinnennetz, welches ALLes umspannt.“

Ihre Sternenfamilie war beeindruckt, welches Wissen und Weisheit Schedira mit ihnen teilte.

Schedira, die nunmehr zu Hause im Kosmos angekommen war, fühlte den tiefen Schmerz ihrer Erdgeborenen als wäre es ihr eigener. Sie nahm zarte Wellen einer unendlichen Dankbarkeit für die gemeinsamen Erlebnisse mit ihr wahr. Dieser kurze Ausflug auf Planet Erde stärkte die Sternenbande zwischen allen Energieformen: Erdgeborene, Tiere, Sterne, Pflanzen, Steine…

Es waren genau diese irdischen Sinneserfahrungen, von denen Schedira einst am Sternenhimmel geträumt hatte und die nun ihr Sternenwesen auf ewig durchfluteten. Es gab weder Trennung noch Distanz zu ihren geliebten Wesen auf der Erde.

Cassiopeia war sehr stolz auf ihre mutige Sternentochter. Schediras Licht nah dem Polarstern strahlte fortan noch heller für ihre Sternengeschwister auf Planet Erde, um sie an ihre Heimat – das URLICHT – zu erinnern.

In ewiger Sternenliebe, Apanatchi

Wisset: kein Wesen verschwindet einfach, sondern ändert nur die Energie-Form. Einige sind Sternenlichter, andere suchen sich ein neues Körperkleid und wiederum andere bleiben beim Urlicht im Kosmos.

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3 Kommentare

  1. Liebe Iris, wie wundervoll und wahr Deine wunderschöne Geschichte über Apanatchis Reise….eine kurze Reise auf Erden aber dafür zauberhaft schön, sehr berührend und unvergesslich… dieses süsse Sternenkind!!! Danke für Deine wunderbaren Worte!!! Sie hat uns viel beigebracht und sie wird uns weiter lichtvoll begleiten. Da bin ich mir sicher! Herzliche Grüsse Claudia 🙂

  2. so wundervoll geschrieben, liebe Iris 🙏🏼💖 Danke dass ich es auf diesem Weg ein Stück miterleben dürfte 😊
    So spürbar und berührend 💫✨

    Fühl dich aus der Ferne gedrückt 🤗

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