ASTROSOPHIE – Die Generation Angst essen Seele auf (1957 – 1971)

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Der Wille zur Perfektion und ausgeprägtes Sicherheitsdenken

Zu Hippokrates Zeiten hatte ein Arzt einen Astrologen an der Seite, Hippokrates war Astrologe. Es ist an der Zeit, die Astrologie als Quelle der Weisheit (nach Oskar Adler) und Mittel zur Selbsterkenntnis in die ganzheitliche Heilungsarbeit einzubinden.

Vor allem eröffnet die Astrologie die Chance in einen Dialog mit den eigenen Lebensverläufen einzutreten, anstatt sich als Opfer von Gegebenheiten und Schicksalsschlägen zu fühlen. Ich empfinde den Blick in die eigene seelische Landkarte äußerst hilfreich, es entsteht eine Ebene der Erkenntnis, wenn ich dazu bereit bin.

Ich hoffe der Text hilft Euch eine andere Perspektive auf Euer Leben zu entwickeln und Bewusstwerdungsprozesse anzuregen.

Die Generation „Angst essen Seele auf“
(astrologisch: Pluto in der Jungfrau von ca. Sept. 1957 – ca. Sept. 1971)

verkörpert das Prinzip der Angst auf einer innerseelischen Ebene. Daraus resultiert das Bedürfnis alles planen und kontrollieren zu wollen. Gegenüber von dem Tierkreiszeichen Jungfrau liegt das Fischeprinzip, welches für das Urchaos, das Nichts, das Numinose, Unberechenbare und das Jenseits (Tod) steht.

Eure Ängste speisen sich aus dem Jenseits (Fischeprinzip) und der Ahnung, dass nichts von Dauer und Bestand ist. Ihr seid von einer latenten Krisenstimmung, Misstrauen und von angstvollen Vorahnungen geprägt. Umso mehr versucht Ihr durch Anpassung, Analyse und Vorsorge der „latenten“, unbewusst gefühlten Gefahr zu begegnen.

Der Wille alles Ansteckende und jeden Schmutz aus der Welt zu verbannen, gehört zu der Übersteigerung des Prinzips Jungfrau durch Pluto, dass für die Analyse durch den Verstand steht und den Versuch dadurch die Kontrolle über alle Eventualitäten des Lebens zu haben.

Die tief in der Seele schlummernde Angst vor dem großen Chaos beherrscht Euch und findet entsprechende Projektionsflächen. Der Angst vor Ansteckung, Armut oder sonstigem Unbill, versucht Ihr durch mitgeführtes Sagrotanspray, Versicherungspolicen und reichhaltig gefüllte Vorratskammern für die Stunde der Wahrheit zu begegnen. Die Möglichkeit, dass Ihr zum Opfer von Euren Ängsten und Befürchtungen werdet, ist entsprechend groß.

Der Versuch Anerkennung über Leistung zu erhalten, ist sehr ausgeprägt und das Fügen in selbst auferlegte Arbeitszwänge erscheint von Außen betrachtet, wie der Versuch Buße zu tun. Schlagt Ihr einmal über die Stränge, so wird das am folgenden Tag mit entsprechender Moral kompensiert

Das Jungfraubild gehört analog zum Klosterleben und erklärt Eure innere Stimmung. Entspannung und Urlaub sind eher Fremdwörter, denn der Dienst am Nächsten hat höchste Priorität. Das Funktionieren und Nützlich sein ist eine Art Überlebenselexier, damit Ihr Eure andauernde tief sitzende Lebensangst nicht spüren müsst.

Das Gefühl der ständigen Unsicherheit lauert trotz aller Vorsichtsmaßnahmen, die ergriffen wurden und beherrscht Euch. Wenn Ihr aufgrund von Überanstrengung aus dem Lebenskonzept geworfen werdet, dann besteht leicht die Gefahr in Angstpsychosen zu landen.

Übung: Dementsprechend wichtig ist es eine tägliche Routine zu entwickeln, um im Hier und Jetzt zu bleiben, Denkpausen zu erlernen und die inneren Ressourcen zu schonen. Sei es bewusstes Atmen bei der Hausarbeit und wenn es erst mal nur drei Atemzüge sind, die eine Lücke im Gedankenstrom erzeugen oder die Anschaffung eines Haustieres, um spazieren zu gehen und eine Pause einzulegen.

Eine der Herausforderungen ist eine regelmäßige freudvolle Entspannungsform zu finden, die Euch wieder mit der Natur (Mutter Erde) und Eurer Seele verbindet und zwar ohne Leistungsanspruch. Das braucht Zeit für viele kleine Schritte der Veränderung und viel Geduld.

Bewusstwerdung: Es ist bedeutsam, dass Ihr Euch die Endlichkeit des Lebens bewusst macht und Euch der „anderen Wirklichkeit“ in Träumen öffnet, lernt Eurer Intuition zu folgen und Euch wieder mit Eurer Seele zu verbinden. Je mehr Ihr Euch auf die praktischen Aspekte des Lebens konzentriert, wie Sicherheit und Vorsorge, desto vehementer wird sich das Numinose in Form von Schicksalsschlägen „zu Wort“ melden.

Der Wunsch nach universeller Liebe

Für jene unter Euch, die zwischen Jan. 1961 – März 1968 geboren sind, ist das kollektive Gefühl in die Einheit zurückkehren zu wollen (Chiron in den Fischen) besonders groß. Es herrscht der Wunschtraum universelle Liebe erleben zu wollen (Flower Power etc.) und all dem Gewöhnlichen zu entfliehen. Dabei kann es sein, dass dadurch die „Welt der Dinge“ durcheinander gerät und Euch Jobs, Projekte und das Zuhause entgleitet, weil Ihr Euch an den undifferenzierten Zustand des Einsseins klammert und die Welt der Formen verweigert. Die Entwicklung der Individualität ist möglicherweise von Schuldgefühlen begleitet. Es ist nicht einfach mit der Wut umzugehen, sobald Ihr aus der Rolle des abhängigen Kindes hinauswachsen wollt. Selbstvorwürfe und das Gefühl von Wertlosigkeit haben ihre Wurzeln oft in unterdrückter Wut.

Phasen der schöpferischen Isolation und des Rückzugs sind für Eure sehr empfänglichen Seelen von großer Bedeutung, um wieder aufzutanken. Das Gefühl dauernd anderen helfen zu müssen, laugt langfristig aus. Häufig zieht Ihr Menschen an, die Trost, Mitgefühl und Unterstützung brauchen und unablässig Forderungen an Euch stellen. Leid gehört zum Leben dazu, das heißt, dass Ihr lernen müsst, es bei den anderen zu lassen und es nicht auf die eigenen Schultern zu packen. Eine Portion Eigeninteresse und die Fähigkeit Grenzen zu ziehen, ist sehr hilfreich.

Es ist die tiefe Wunde existentiellen Kummers, das Betrauern des verlorenen Paradieses der Einheit, die Euch immer wieder in Tränen ausbrechen lässt. Blockierter Kummer, nicht ausgelebte Trauer und Traumata lösen große Krisen aus, die Euch in innere Wachstumsprozesse schleusen, wenn Ihr anerkennt, dass die Dualität eine Illusion ist.

Ihr findet die Weisheit in der Leere, buddhistisch gesprochen, die Suche nach dem persönlichen Identitätsgefühl wird aufgegeben und Ihr entdeckt die Sicherheit im Lebensprozess selbst.

Perspektive: Mein Wunsch ist mit geistig orientierten Beratern, Ärzten, Therapeuten und Patienten eine Studie zu verwirklichen, die zeigt, dass die Astrosophie in der Lage ist, Selbsterkenntnis- und Bewusstwerdungsprozesse zu fördern.

 Literaturquellen:

Schäfer, Randolf: Astrologie.

Adler, Oskar: Das Testament der Astrologie. Hugendubel

Schult, Arthur: Astrosophie als kosmische Signaturenlehre des Menschenbildes. Turm Verlag, sowie: Stein, Zane B.: Chiron (etc. s. vorheriger Artikel)

Bildnachweis: RODRIGO SANTORO

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