Ich, Ava, bin immer an Deiner Seite, wohin Du auch gehst. Ich bin bei Dir. Auf meinen vier Pfoten stehen wir gemeinsam ALLes durch, was so ein Fellnasen und Menschenleben bietet. Von Komödie, Drama und Tragödie.
Ich sitze mit Dir in der ersten Reihe des Lehrstücks: „Nimm es nicht so ernst, es ist nur Weltenspiel.“
Die Menschenfamilie meiner Zweibeinerin ist dazu bestimmt, sie auf den Pfad der bedingungslosen liebevollen Selbstannahme zu führen.
Ohne Umwege: raus dem SelbstMITLeid rein in SelbstbeSTIMMUNG, die emotionalen Ketten lösend (frei nach Christina von Dreien!) und in diesem Menschenleben, das ganze nennt sich BeWUSSTsein, SelbsterKENNTnis und ist jenseits jedes Dogmas.
Ich habe schlimmste Auseinandersetzungen ihrer Blutsverwandten mit angehört, Hundeohren sind einfach sehr sensibel. Sie hat den Kontakt vor Jahren abgebrochen. Das war eine fürchterliche und sehr gute EntSCHEIDUNG zugleich.
Wie ALLes im unserem Leben – Tag & Nacht, gut & böse, plus & minus = es sind ZWEI Seiten eines Ganzen, ein bisschen Hündinnen Hermetik muss sein.
Auch ein Knochen hat zwei Enden und stammt aus einem ganzen Tier.
Sie weiß, dass ihre Traumwelt Botschaften übermitteln, denen sie mittlerweile vertraut. Das hat viele Jahre der Übung bedurft. Mein Lernweg eine Pfote ins tieferes Wasser als eine Pfütze zu setzen, hat viele Menschenjahre gedauert und eine Menge Leckerlies gekostet.
In der 2. Märzwoche träumt von ihrem großen Bruder. Es ist ein Traum voller Hass, Aggressionen und sehr böser Worte. Zwei Tage später begegnet ihr im Traumreich die kleine Schwester, die mit der Mama über Familienangelegenheiten streitet.
Die beiden Reisen in die Zwischenwelt haben sie sehr beunruhigt und sie fühlt Unbehagen, Unruhe, den Drang in der Jetztwelt zu klären, ob wirklich etwas geschehen ist. Also ruft sie ihre Patentante an, die sie in den schlimmsten Stunden des Familienzwists treu begleitet hat. Sie ist ihr letzter Draht zur Familie. Allerdings erreicht sie die Tante nicht.
Eine Woche später erhält mein Menschenwesen ein Brief der Mama. Ihr großer Bruder ist mit 54 in die Anderwelt gereist, und zwar genau an dem Tag ihres Anrufes bei ihrer Tante.
Ich berichte diese Geschichte so detailliert, weil es um Eure Wahrnehmungen jenseits Euer geNORMten Wirklichkeit geht. Ihr könnt diesen Botschaften verTRAUEN. Es ist die Sphäre der Intuition, des feinen Hörens auf Signale aus dem Bauch, wie ihr es nennt und aus Euer Umwelt.
Manche von Euch haben Antennen in die Anderwelt, ein geistiges universelles Internet, wo ALLe Informationen zugänglich sind. In mystischen Schriften spricht man von der AKASHAchronik. Viele hochsensible Menschenwesen sperrt Ihr deshalb ein oder verabreicht Drogen, damit die Tore in andere Dimensionen geschlossen werden, was vielleicht auch in dem einen oder anderen Fall heilsam ist, aber die Frage, wer Wirklichkeit definiert, bleibt offen. Meine Sinneswahrnehmungen als Hündin sind jenseits Euer Möglichkeiten. Bin ich deshalb verRÜCKT oder wahnSINNig?
Meine hochfeinen Ohren sind zeitweilig abgenervt, denn meine Zweibeinerin hört seit Herbst ständig die Arie „La mama morta“ (die tote Mutter) gesungen von Maria Callas rauf und runter und möglichst laut. Sie wundert sich selbst über diesen unaufhörlichen Drang, bis zu dem Moment als ihr großer Bruder stirbt.
Er lebt Jahrzehnte als Eremit im Wohnhaus der Familie. Ist abgestürzt, raus aus dem Leistungssystem. Nach dem Tod des Vaters zieht die geschiedene Mama ins Erdgeschoss ein.
Erstgeborener Prinz & Mama: eine starke Bindung kettet die beiden aneinander. Ich war vor Jahren im Urlaub bei ihnen uns spürte seinen tiefen Wunsch Kind bleiben zu wollen. Ihr Wunsch war es immer Mama zu sein. Familienbande sind für die in Pommern Geborenen von Münchows bedeutsam und wertvoll.
Es ist von Geburt an (er kam blau zur Welt und es war nicht klar, ob er lebt) ein düsterer leidvoller Film eines Steinbockgeborenen, der tief in sich den Wunsch hegt, frei zu werden. Das erklärt meiner Zweibeinerin plötzlich die Sucht nach der Arie: la mama morta.
Der Preis für das im Nest sitzen bleiben, ist hoch. Seine Lebensenergie verbrennt im Aktivitätsofen der lebenshungrigen kriegstraumatisierten Mama, die wie der Vater nie Therapie bekamen, diese Generation überlebte. Leben ist etwas anderes.
Der Sohn ist ver- und umsorgt, sie ist nicht allein im Haus. Er vegetiert einsam in tiefster Schwärze, eingehüllt in Rauchschwaden des Vergessen wollens.
Ja, Ihr Menschenwesen, es gibt eine Form des energetischen Vampirismus. Aber: es geht nicht um Täter- & Opfergeschichten (Hündinnenhermetik = der Knochen hat 2 Enden!), sondern aus meiner weisen Fellnsensicht gilt es ALLe Aspekte des Lebensfilms anzuschauen, wertfrei und zärtlich. Vergeben, immer wieder und ganz.Ich liege hechelnd und aufgeregt bei ihr und wünsche ihr Frieden im Herzen. Die abgrundtiefe Entmystifizierung jeglicher Mutterliebe, die nur den erstgeborenen Prinzen sieht. Das Trauma vieler weiblichen Zweibeinern.
Es sind jene Wesen, die frei von ALLen emotionalen Verkettungen sein wollen. Es geht täglich um das Wesentliche: Buddha-Natur = LIEBE = sEIN.
Selbst – ständig im Denken und Handeln. Das setzt häufig schmerzliche Abtrennungen von Familie und sogenannten Freunden aus emotionalen klebrigen Erwartungsnetzen voraus. Liebe ist wert- und erwartungsfrei. Emotionale Liebe gibt und erwartet. Ich liebe sie auch ohne Leckerli, das ist nicht von dieser Welt, ich weiß.
Sie ist all die letzten Monate getrieben vom Wunsch ihr Testament zu verfassen. Nachdem sie im Oktober letzten Jahres fast einen Herzinfarkt erleidet, denkt sie, dass ihre Endzeitstimmung damit zusammenhängt. Sie ordnet ihr Leben, räumt akribisch auf, ist rastlos getrieben und ihr chilenischer Seelenbegleiter wundert sich etwas.
Ich liege vor ihrem Bett und spüre wie sie kurz vorm Einschlafen das Gefühl überrollt, tief abzustürzen. Sie schreckt mit einem Schrei auf, ich belle und hole sie ins Jetzt.
Heute und dank ihrem großen Bruder erkennt sie wieder einmal die starken energetischen Bande mit den Blutsverwandten.
Es ist die Angst vor dem großen Loslassen: Der Schlaf ist der kleine Bruder des Todes.
Sie hat vor über einem jahr auf einem Grundstück im Dorf eine Bienenwiese gesät. Dabei entstand ein Erdhaufen aus altem Holz und Bauschutt, der einem Grabhügel ähnelt. Seltsam, denkt sie über Wochen, überlegt ihn zu entfernen.Ich beäuge ihre Prozesse geduldig, liege auf dem Seeweg, wenn sie dort Steine anhäuft und beginnt, diese bunt zu bemalen. Sie pflanzt Rucola, er wächst gut.
Jetzt, im Fluss der Menschenzeit, ist die Bestimmung des Erdhügels in die Sichtbarkeit getreten. Eine Erinnerungsort an den blauäugigen, dunkelhaarigen, genialen, erfinderischen, lustigen, verspielten, orginellen Steinbock-Bruder.
Am Ende bleibt das Schöne, Gemeinsame und Freudvolle in der Menschen-Erinnerung.
Wir Hunde haben ein feines Gespür für Veränderung. So räuspere ich mich, huste viel, ich spüre, wie meine Zweibeinerin leidet, bevor es das Ereignis in die Sichtbarkeit tritt.
Der Tod, Dimensionswechsel, bewirkt jeden Tag ganz zu leben, freudvoll zu sein und Altes, vor allem unbedeutendes loszulassen. Ihr wird plötzlich bewusst, warum sie unbedingt aufs Wasser will, den fast zwanghaften Drang raus zu gehen, wenn sie im schönsten Frühling mit ihren Pferden, den Flugsaurieren und mir, der besten Hündin der Welt, in Mutter Natur sein kann.
Im Kajak auf dem großen See finde ich amüsant, ich habe gelobt, ihr überall hin zu folgen. Anfangs will ich nicht eine Pfote ins Nass tauchen und schon gar nicht auf wackelnden Untergründen das feste Land verlassen. Letztes Jahr war ich mit auf der Jolle im See und nach zwei Mal finde ich es wirklich richtig aufregend und genieße den Ritt auf den Wellen. Aber ein Kajak… die ersten Paddelbewegungen auf dem aufgeblasenen Etwas sind echt gewöhnungsbedürftig.
Ihr Lob und viel streicheln bestärkt meinen Mut, wir kennen uns jetzt sieben Jahre. Nach ein paar Metern genieße ich die Aussicht vom Boot aus. Die vielen Gerüche, die sanfte Klingen des Windes im Schilf, die Stimmen der riesigen Möven-, Blesshühner- Haubentaucher- und Wildgänsekolonien, die Herrscher des großen Wassers sind – einfach ein gigantisches Erlebnis für eine frisch geborene Seehündin.
Wir sind in den Seebuchten, die wir ansteuern ALLein. Ich sauge die ungewöhnlichen Zauberorte in meine Hündinnenseele und -nase auf. Wir beiden trinken in den menschenleeren stillen Gewässern dieser Urlandschaft pure LEBENSenergie.
Sehr angenehm: wir sind Vierbeiner und Flugwesen sind in der Mehrzahl – die NatURbuddhawelt Mecklenburgs ist voller Fische, Reiher, Störche, Enten, Blesshühner, Haubentaucher, Wildschweine, Rehe, Kraniche, Graugänse, Möven, Spatzen, Füchse, Hasen, Pferde, Kühe, Katzen, Hunde…
Ein Eisvogel, den wir heute vom Boot aus entdecken, rührt sie zu Tränen des Glücks. Das Traurige in Filmen, Büchern und Dramen anderer Zweibeiner sind heftigste Wellen, Gefühlstsunamis, die über sie hereinbrechen und mit sich hinfortschleudern. Deshalb ist die Zeit mit mir so bedeutsam. Ich erde sie mit meiner Spielfreude, Entdeckungslust, liebevollen Blicken und meinem superflauschigen Fell.
Kaum setzt sie ihren Fuß vor die Tür, erblickt sie den weiten Himmel, Mutter Natur = bedingungslose Liebe – wertfreie Annahme.
Das ist der Sinn des Blutsfamiliendramas.
Die Wiedergeburt im ALL – EINs- SEIN.
Ich erfreue mich an den Seereisen auf dem großen Wasser, erinnere mich an den Anbeginn unseres Weges. Erst wollte ich mir meine Pfoten nicht nass machen, jetzt bin ich eine echte Seehündin. Das ist der Weg.
Übrigens: Das Wort Seehund kommt ursprünglich von einem Hund, der zur See fuhr.
Liebste Menschenwesen, auf zu neuen Ufern, am besten mit einer Fellnase, wie mir, an Eurer Leckerli getränkten Seite.
Eure Seehündin AVA
Puh, was für eine tiefe Geschichte, die mich sehr berührt. Große, heftige Wellen gerade bei Dir mit so vielen wertvollen Erkenntnissen, die Du so poetisch mit uns teilst. Danke! Innige Herzensgrüße aus Bayern