Aus den tiefsten Tiefen Deiner uralten Seele rufen Dich archaische Farben, magische Formen, mythische Symbole. Ausgestiegen aus der digitalen, hochzivilisierten Leistungsmaschinerie strandest Du am Ufer von Nimmerland und fliegst auf meinen Flügeln ins Traumreich.
Mehr oder weniger entwurzelt, ohne festen Boden unter den Füßen, bist Du Bewohner eines Übergangsreiches, jener Zweibeiner, die sich noch fragen, ob ihre Sehnsucht gestillt werden kann durch Materie und Scheinsicherheiten und die ahnen, dass das Königreich in ihnen wurzelt.
Das Gefühl immerwährender Weltangst beherrscht Dein Sein, während die ersten Schimmer des strahlenden silbrigen Mondlichtes Schatten werfen. Du entdeckst eine Barke am Strand, sie ruft Dich förmlich an Bord – ohne Ziel und ohne Plan – beginnt die Reise zu Dir.
Bilder steigen in Dir auf, der Ozean des Lebens trägt Dich hinfort, das ewige Auf- und Abschwingen der Wellen, das ewige Ein- und Ausatmen, lässt Deinen Blick am Horizont ruhen. Du findest den Augenblick – nur und ganz ihn.
Unsere Urahnen gossen ihre Weisheiten in Symbole, die Linie, das Kreuz, der Kreis – Gefäße immerwährenden Seins, Ausdruck der einzigen Kontinuität jenseits von Zeit und Raum: ewig seiend.
Die Brücke zu Deinen Phantasiewelten führt über das Eintauchen in das Symbol der Sonne, des Auges = der Punkt mit dem Kreis, die Blume, die Zelle – in die Tiefe Deines Seins. Du wandelst durch dunkle Täler und sonnenbeschienene Gipfel und bist ganz im Mittelpunkt Deines Seins: „wär nicht das Auge sonnenhaft, könnt die Sonn‘ es je erblicken?“ (Goethe)
Du malst, kleckerst, zeichnest, kritzelst, gießt in Farben und Formen, was aus Dir heraus möchte: Seelenbilder. Du bist in einem Raum innerhalb und außerhalb von Dir, ein schöpferischer Mensch weist Dir vielleicht den Weg, aber Du gehst in allein.
Deine Kunst befreit zunehmend die inneren Dämonen, Götter und Geister aus dem Verließ verstandesgesteuerter Wirklichkeiten.
Jenseits von Erklärungen und Konzepten, ist es das, was Dich bereichert, während Du Schritt für Schritt gehst, atmest und auf den Wellen reitest. Es bekümmert Dich im Augenblick des Malens nicht im geringsten, dass kein Land der Gewissheit in Sicht ist.
Die Reise zu Dir ist die einzige, die jetzt zählt. Die Welt Deiner Kunst ist Dein Reich und sie verwandelt Deine Welt im Innen und Außen.
Die Inspiration der Libellen begleitet Dich.