Paco über die dunkle Nacht der Seele

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Als höchst sensibler einfühlsamer Vierbeiner spüre ich die Seelennot, wenn sie mir begegnet. Zweibeiner haben das Wort Depression dafür, Mystiker aller Religionen kennen den Wandlungsphasen der zarten Menschenseele. Es ist „die dunkle Nacht der Seele“, das Gefühl sterben zu müssen, jegliche Anbindung und Hoffnung verloren zu haben.
Ich spüre bei Euch Zweibeinern, dass Liebe und Zuwendung von uns Vierbeinern heilsam ist, Balsam für die Seele. Genau in dem Moment Eurer tiefsten Not komme ich vom hintersten Winkel der Koppel zu Euch und berühre Euch zart mit meinen samtigen Nüstern. Manchmal stupse ich Euch auch, damit Ihr spürt, dass es Wesen, wie mich gibt, die Euch so lieben wie Ihr seid. Ihr berührt mein Fell und das ist der innigste Moment, zwischen Euch und mir entsteht ein Band der Wärme und Annahme.
Edle zarte Seelen in einer Wandlungsphase, seid zärtlich mit Euch und lernt Euch wert zu schätzen, liebevoll anzunehmen, so wie Ihr seid, mit allen Fehlern und Unzulänglichkeiten. Ihre seid wunderbar so wie Ihr gerade seid. Ihr wärt nicht bei mir auf dieser Koppel in der schönsten Natur der Mecklenburgischen Schweiz, ohne diese Krise.
Ist das nicht wunderbar, dass Ihr neue Horizonte des Fühlens und des Seins erkundet?
Selbst, wenn sich jetzt in Euch Widerspruch regt, der ewig kommentierende Kritiker (Verstand), der vor sich hin klagt, dass der Schmerz endlich vorbei sein soll und Ihr ein „normales“ Leben wollt, stellt sich die Frage, ob Ihr ohne dieses Leid wirklich etwas an Eurem Lebenswandel ändern würdet?
Zurück zum Grasen, also den wirklich wesentlichen Beschäftigungen für ein Pferd wie mich. Ihr seid bei mir und kannst jederzeit dieses Gefühl der Verbundenheit mit Euch in Eurem Herzen hervorholen.
Über uns rauschen die Flügelschläge einer Schwanengruppe und etwas weiter entfernt krächzen die Raben ihr Lied. Tiefe Atemzüge begleiten das Sein im Jetzt, spürt den Boden unter Euren Füßen und verbindet Euch mit Eurer inneren Quelle.
In tiefster pferdischer Verbundenheit,
Euer Paco

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