Es war einmal ein Paradiesapfel. Im Garten Eden wuchs und gedieh er am Baum des Lebens. Unter den Erdgeborenen wurde er Granatapfel genannt, sie sahen in ihm ein Symbol für Einheit, Liebe, Fülle, Fruchtbarkeit und ewiges Leben.
In seinem Inneren lebten hunderte rubinrote Perlenfrüchte: das ewige Leben fließt für ein kurzes Erdenleben blutrot durch die Adern. Jeder Fruchtkern ist ein Teil des Ganzen.
Derjenige, der von ihm kostete, wurde eine Reise in sein eigenes Schattenreich geschenkt. Einst wussten die Erdgeborenen von diesem Zauberfrucht, dass jener wieder eins mit sich wird, der zuvor in Liebe alle vergessenen Wünsche, Begierden und Emotionen integriert hat.
Hades habe sie entführt, so wird „offiziell“ von den Hütern des Polarität berichtet. Es sei eine Sünde vom Paradiesapfel gekostet zu haben. Doch das war die alte Welt, die bereits in Trümmern lag vor lauter polarem Spaltungswerk.
Die göttliche Persephone, eine mutige Amazone selbst hatte den Wunsch einzutauchen in ihr Schattenreich, um die Wurzel ihrer dunkelsten Begierden zu erforschen und sich in den silbernen Spiegeln der Unterwelt zu erforschen.
Persephone, die Tochter der Erdgöttin Demeter, kannte die Macht der Paradiesfrucht vom Baum des Lebens. Sie hatte viele phantastische Geschichten über eine Reise ins Schattenreich vernommen, in dem Hades, der Gott der Unterwelt regierte. Desto mehr er in der Oberwelt abgelehnt und verfehmt wurde, desto spannender schien ihr ein Ausflug zu ihm.
Persephone machte sich auf den Weg zu Hades. Sie war überrascht, denn Hades ein äußerst außergewöhnlicher Zeitgenosse, charismatisch und fesselnd. Seine Präsenz war herausfordernd und führte Persephone an die Grenzen ihres Selbst, das spürte sie und freute sich, denn sie liebte es sich zu erforschen und über alle Grenzen hinweg zu wachsen. Sie vertraute ihm vom ersten Augenblick an voll und mit ganzem Herzen. Hades war zutiefst beeindruckt von ihrer Schönheit und ihrem Mut zu ihm zu reisen, trotz aller seltsamen Gerüchten und Verleumdungen. Er hatte geahnt, dass die Zeit kommen würde, in der alle falschen Vorstellungen über ihn und sein Schattenreich sich auflösen würden. Persephone bat ihn, kaum angekommen, um die blutroten Perlenkerne dieser unwiderstehlichen köstlichen Frucht.
Währenddessen erzählte Demeter, ihre Mutter, das Märchen der Entführung, sie war außer sich vor Zorn, dass ihre geliebte Tochter ihre eigenen Entscheidungen fällte und unabhängig wurde vom Urteil der Mehrheit in der Oberwelt.
Vor ihrem inneren Abgrund stehend, zögerte Persephone. Es stiegen übel riechende Dämpfe aus ihrem Schattenreich auf. Dank der machtvollen Präsenz von Hades an ihrer Seite stürzte sie sich kopfüber in die Tiefe mit dem Paradiesapfel in ihrer linken Hand. Dann erinnerte sie sich an nichts mehr.
Als Persephone nach einem langen traumlosen Schlaf erwachte, befand sie sich in einem überirdisch zauberhaft strahlenden Paradiesgarten der ewigen Einheit allen Seins und lächelte.
Heutzutage tauchen nur wenige in ihr Schattenreich ein, um ihrer Wut, Angst und allem zu begegnen, was sie in ihre Unterwelt verbannt haben. Dort keimen die Samen der abgetrennten Anteile aller Erdgeborenen und lassen die Energie des Krieges gebären. Im „rechten“ Glauben, dass das Auslöschen anderer Wesen zu rechtfertigen sei.
Was auch immer Euch Erdgeborenen erzählt wurde in späteren Jahrhunderten, ist nur die halbe Wahrheit: das Spaltungswerk will weiter leben. So ist der mythische Kampf zwischen Gut und Böse nur ein Märchen für Leichtgläubige, die vergessen haben, dass sie göttliche Wesen sind, die aus der ewigen LiebesLichtQuelle kommen.
Nun ist es an dir, dich zu entscheiden für die Liebe zu dir selbst, die immerwährend ist, und immer über jegliche Spaltung im Innen und Außen siegt. Jetzt und in alle Ewigkeit.
So möge es sein.
wie wunderbar, Dankeschön
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