Federica über Partnerschaft & Trauma

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Ich beobachte und erspüre euer Leben aus meinen Augen, die schon vieles erlebt und gesehen haben. Ich kam ins paradiesische Mecklenburg, weil eine besondere Seele mich gerufen hat, wissend, dass ich durch meine Allergien und den ständigen Juckreiz besonderer Pflege bedarf.

Insgesamt eine Riesenherausforderung, die der Zweibeiner, unterschätzt hat, wenngleich mein zartes sanftmütiges Wesen und meine Gabe andere tief zu berühren, seinen weiblichen Menschenspiegel berührt. Sie sieht mein heilendes Feld und spürt meine Traumata. Bis zu einem gewissen Punkt habe ich mit allem abgeschlossen und kaum Energie mich erneut einzulassen und zu öffnen. Sie versucht mir auf alle erdenklichen Arten und Weisen zu helfen, wieder in meine Kraft zu finden, in den Lebensmut und vor allem wieder tiefe innerseelische Berührung und Zärtlichkeit zu zulassen.

Auch wir Vierbeiner haben unsere Geschichte, die in Resonanz mit der euren geht. Für mich ist es retraumatisierend wieder an jemanden zu geraten, der damit ringt, mich endlich bei sich zu behalten. Zwischen Freude und tiefem Schmerz – wie eine Menschenpartnerschaft. Dennoch jeder Schritt meiner Hufe auf festem Wiesengrund an der Seite von Wallach Paco, einem Buddhawesen, beglückt mich. Er ist da, als hätte er immer auf mich gewartet.

Ich finde ihn toll, vom ersten Augenblick an, er sieht gut aus und lässt mir auch meine Ruhe. Ich leide an so vielen Allergien, dass es mich dauernd juckt und er trägt es mit, begleitet mich, wenn ich unruhig laufen muss. Meisterlich, ehrlich gewiehert.

Na ja, was ich euch eigentlich berichten möchte, ist, dass es eine räumliche Erweiterung für meine Zweibeiner gibt, die beide leicht exzentrische künstlerische Wesen sind, deren Neurosen Platz brauchen und vor allem mal eine Rückzugsmöglichkeit, um mit sich selbst sein zu können.

In diesem Punkt erinnert mich seine Zweibeinerin an mich, so tief verletzt, dass sie völlig in ihren Schmerz fällt. Sie verbringt die erste Nacht von Alpträumen geplagt, in denen sie von anderen vierbeinigen Wesen fast aufgefressen wird, um Hilfe ruft, und viel weint.

Immer noch in diesem schmerzvollen Zustand seiend, bringt sie uns zu einer Koppel, wo viele Mücken unterwegs sind. Sie geht mit ihrer Hündin Ava weiter an einer Herde mit Mutterstuten und Fohlen vorbei, die aufgeregt in unsere Richtung wiehern. Sie bleibt stehen und nimmt tiefen Kontakt zu einer Stute auf, das Fohlen steht daneben. Innerlich spürt sie in Verbindung mit den beiden, tiefe Liebe, sie atmen sie ein und aus, sie verweilt tief berührt von dieser Gegenwärtigkeit.

Ich renne nur umher, Paco immer an meiner Seite. Die Herde ruft uns. Sie geht weiter zu der Koppel, wo die anderen Kumpel von uns grasen. Zwei Wallache kommen aufgeregt auf sie zu galoppiert, außer sich, dass sie uns immer noch nicht holt.
Ich spüre ihre Trennungsängste aus alter Zeit – vormütterlich.

Der tiefe Wunsch nach Verbundenheit, Zusammensein, nach Kontakt, gepaart mit dem uralten Schmerz, der uns trennt von anderen. Sie geht zurück und stellt uns zu unseren Freunden und bedankt sich bei uns für unsere Botschaften. Trauma bedeutet zur Heilung gehörig … so nehmen wir Wesen alle Teil an diesem Wunder der Selbstheilung.

Ihr Zweibeiner, die ihr wieder ganz zu sein wollt, in Menschensprache heil,
sucht euch die höchste Potenz an möglichen Verletzungen und Schmerzen in Form eines anderen Wesens, einen Spiegel. Nehmt das Geschenk dankbaren Herzens an und seid in tiefer allumfassender Liebe mit uns verbunden. Wir Zweibeiner und Fellnasen sind immer bei euch zu beschenken.

Ein herzerfüllendes Wiehern von mir
aus tiefstem argentinischen Herzen,

eure Federica

2 Kommentare

  1. Liebe Frederica, ist das schön von Dir zu lesen. Und dazu noch so ein schönes Foto von Dir und Deiner ganz besonderen Zweibeinerin. Ich vermisse Euch sehr.
    Nie werde ich vergessen, wie Du mich mit Deinen traurigen Augen aufgefangen hast, als ich Dir vor Monaten völlig verzweifelt und unerwartet in die Arme lief.

    Du hast mir so viel Halt und Seelenverbundenheit gegeben. Dank Deiner lieben Zweibeinerin durfte ich immer in Deiner Nähe sein, wenn es mir in der Klinik schlecht ging. Das war eine ganz wertvolle Zuflucht für mich. Dazu kam noch Pacos Zutrauen und Aves Fröhlichkeit, ihr habt mich mit Eurer therapeutisch hochbegabten Zweibeinerin durch sehr schwere Wochen getragen…🙏🏻

    1. Liebe Tini,

      aus tiefstem Pferde- und Menschenherzen danke ich Dir für Deine Worte.
      Wir durften viel von Dir lernen – Deine Offenheit und Berührbarkeit werden wir nie
      vergessen.
      Du bist immer bei uns und hoffentlich beehrst Du uns mit Deinem Besuch
      irgendwann einmal.
      herzlichst,
      Iris

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