Ava über tiefe Wellen von Hass

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Was für ein Thema, liebe 2beiner… ein heißes Wort, das Ihr selten gebraucht. Ich begann gestern, als meine 2beinerin den Brief vom Notar über das Erbe ihres Bruders liest, sofort zu bellen, ich konnte mich kaum beruhigen.

Die Wellen vergangener tiefer Verletzungen, die letztendlich zu diesem intensiven Gefühl kalter Liebe führt, den ihr Hass nennt, schlagen hoch an ihr Herz und machen mich unruhig. Ich spüre eine uralte Aufregung über die für sie bodenlose Ungerechtigkeit ihrer Mutter. Eine sehr schmerzvolle Urwunde erwacht. Sie gibt der Geschichte kein Futter mehr, denn es sind nur Geschichten mit einer Überschrift: LEID. Sie atmet ein und aus. Das ist der ultimative Wendepunkt.

Sie fokussiert sich auf das Ein- und Ausfließen des Atemstromes. Ganz und gar. Schluss mit Bewertungen und Urteilen. Endlich hat sie so viel Seelenstärke gewonnen, dank mir und den anderen #Naturbuddhas an ihrer Seite, dass es keinen Sinn macht zurückzukehren zu den alten Dramen. Es sind tiefste Traumata, die reaktiviert werden.

Heftigster Schmerz aus der Ohnmacht geboren, als Kind nicht vor der Gewalt davon laufen zu können, weil sie den traumatisierten Eltern ausgeliefert ist. Ich kenne das aus Kroatien: ich sehe einen Mann mit einer Mistgabel und dann läuft mein Schmerzfilm.

Wir Seelenwesen begegnen uns in dieser Dimension aufgrund der gleichen Schmerzmuster. Ihre Ahnen erlebten innere und tatsächliche Kriege. Der Hass auf Feinde, die Ohnmacht gegenüber den Stärkeren, äußere Umstände, die nicht verändert werden können. All das gräbt sich tief in Eure neuronalen Netzwerke. Die Traumata werden von einer Generation zur anderen vererbt. Werden Eure Schmerzmuster aktiviert, ist es ein Emotionstsunami, der Euch überschwemmt.  Durch Euch fließt die Energie und Erinnerung Eurer Eltern und Ahnen.

Dem großen Hundegeist sei Dank, lebt sie seit vielen Monaten, dank einer winzigen Information genannt: „C“, täglich bewusst mit ihrem Atemstrom und ist tiefer im Sein verankert. Es ist stiller geworden in ihr, das spüre ich, lächele und döse weiter vor mich hin.

Ihre Heimat und Anker im ALL-tag ist Mutter Atem geworden. Beim Einatmen begleitet sie  „ich bin angekommen – beim Ausatmen: ich bin ganz bei mir zu Hause.“

Kurz nachdem sie die kalten Wellen in sich spürt, gibt sie dem Hass eine Form und lädt ihn ein da zu sein. Es ist ein knorziges faltiges Hutzelwesen, dass angefüllt ist mit unerfülltem Liebesbedürfnis. Sein Mantel ist unsäglicher Seelenschmerz, gewebt aus den Narben aller Verletzungen aus Urzeiten.  Ich sehe und spüre es, weiß wie bedeutsam es ist, das Wort Hass zuzulassen, dass so wenige von Euch überhaupt benutzen, noch in der Lage sind die Energie zu spüren, ohne diese gegen andere zu richten.

Sie nimmt das Hutzelwesen Hass auf den Arm, tröstet es und lässt es präsenter werden. Sie will mit ihm so viel Zeit wie nötig verbringen, um ihm mutig ins Gesicht zu schauen, es tief und ohne Beschuldigung und Anklage kennenlernen. Sie bittet den Hass um Hilfe ihn zu verstehen, ihm tiefer zuhören zu können, ohne Einwände.

Wir gehen zum See, Hand in Hand – Pfote in Pfote mit dem Hasshutzelwesen, ein langsamer Schritt nach dem anderen, atmend, den steinigen Untergrund bei jedem Tritt fühlend. Ich weise Hündin weiß, dass jedes bewusste Wesen, das dieses Training absolviert, eines Tages diese uralten heftigen Hasswellen verwandeln kann. So, wie ich lerne nicht jede leckere Katze zu jagen, die mir vor die Pfoten läuft.

Es ist möglich, liebe 2beiner.

Ich mache das so: ich umschlinge die Katze, wiege sie, lächele ihr zu und so weiter…

Eure AVA

*   *   *

Wissenswert – Hirnforschung:
Hass lässt teilweise dieselben Hirnregionen tätig werden wie das Gefühl Liebe: im einzelnen sind dies das sogenannte Putamen und die Inselrinde – zwei Bereiche des Großhirns.

Hilfreiche Literatur:

Umgang mit Wut – Thich Nhat Hanh zu 9/11

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