Paco über „da kann man nichts mehr machen…“

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Bevor der heutige entscheidende Tag in meinem traumhaften 22jährigen Wallachdasein, umringt von meinen fünf Stuten in der Mecklenburger Pampa anbricht, sind riesige Erkenntnisprozesse bei meiner geliebten Zweibeinerin im Gange.

Seit Wochen laboriere ich an einem angeblichen Abszess in der Maulschleimhaut, der vom Zahnmedizinmann mit dem Satz, da kann man nichts mehr machen… bedacht wird. Diesen Satz hat sie so oft in ihrer Lebensgeschichte gehört. Die Verzweiflung über Diagnosen die sie in eine Art Hasenschreckstarre versetzen, bricht hervor. Mein abgemagerter Zustand treibt sie in Verlustängste, Wellen des Schmerzes, der Trauer und Hilflosigkeit überfluten sie.

In dieser Phase ruhe ich viel auf der Wiese, sie setzt sich neben mich ins Gras und lässt den Tränen freien Lauf. Erstmals kommt die Traurigkeit über den Tod ihres Bruders vor genau einem Jahr zum Vorschein.

Als lichtvoller weiser Naturbuddha begleite ich sie in all ihren Hochs und Tiefs, mein Leid öffnet tief verschlossene Schmerztruhen aus ihrer Kindheit.

Sie versucht wie immer alles nur mögliche und tatsächlich geht die Entzündung zeitweise zurück. Sie hofft, dass sich nach dem Abraspeln der Backenzähne meine Fressfreudigkeit wieder einstellt. Dem ist nicht so.

Kurz darauf wird bei ihr ein Riss im Zahn entdeckt, an dem eine zwanzig Jahre alte Brücke hängt. Es ist unklar, ob er gezogen werden muss oder sonstwie behandelt werden kann. In diesem Moment erreicht sie ein Anruf von ihrer Osteopathin Antje Schrader, die nachfragt, ob der Termin wahrgenommen wird. Fast will sie absagen, doch intuitiv fühlt sie, dass es gut ist die Wurzel der Geschichte zu betrachten.

Einen Tag nach der Behandlung fällt es ihr wie Schuppen von den Augen. An dieser Brücke hängt die Geschichte mit ihrer magersüchtigen selbstmordgefährdeten kleinen Schwester, das innere Zerrissensein zwischen dem Versuch sie retten zu wollen und totaler Hilflosigkeit es nicht wirklich zu können. Mein Zustand erINNert sie an diese furchtbare Lebensphase in ihrer Jugend. Die Qual mir beim Nichtfressen der Heucobs zuzusehen, wie ich auf der Wiese Gras ausreiße, es dann aber wieder ausspucke, dieser leidvolle Prozess, den wir gemeinsam durchleben, ist eine Resonanz aus dem Urgrund ihrer Seele. Eine tiefe Wunde.

Sie kommt in ihre Handlungskraft, schreibt ihrer Mutter – ohne Emotionen und Herzklopfen – einen Brief, lässt Röntgenbilder anfertigen und entscheidet, dass ich in die Vierbeinerklinik muss, die Entzündung ist zu groß und auf dem Röntgenbild zeigt sich nicht genau, ob eine Zahnwurzel betroffen ist.

Wie auch immer diese Geschichte schlussendlich ausgeht, wir sind in Freude und Leid verbunden. Keiner von uns Wesensformen weiß, wie lange sein Lebensfaden auf dem Planeten gesponnen ist, als Energiewesen in einer sterblichen Hülle sind wir gemeinsam in der Lebensschule, die in die gänzliche Annahme der Schöpfer-Liebeskraft führen möge. Als weiser Naturbuddha begleite ich diese Zweibeinerin mit all meiner Liebe durch ihre Lernprozesse.

Ein bedeutender Schritt in ihrer Entwicklung ist, dass sie weder sich noch den Vierbeinerheilern aufgrund der Fehldiagnosen Vorwürfe macht. Sinnlos, davon heilt nichts. Es ist eine tiefe Verletzung der Maulschleimhaut, die jetzt gereinigt wurde. Ihre tiefsten innerseelischen Verletzungen können heilen.

Es ist an der Zeit das Lebensspiel in einer 5 D-Gesamtschau* zu betrachten, in freudiger angst- und wertfreier Erwartung über all das, was  zu lernen ist.

Durch diese leidvolle Phase ist sie mir nochmals näher gekommen. Im Rückblick führen gerade solche Krisen zur Innenschau und Erkenntnis all dessen, was wirklich bedeutsam ist. Ich habe sie in diesen Wochen durch sehr tiefe dunkle Täler ihrer Geschichte begleitet und seither nimmt sie mich auf ihren Innenweltreisen als Begleiter mit.

Vor der Fahrt in die Klinik liege ich im Unterstand. Sie setzt sich zu mir, legt ihren Kopf an meine Stirn und spricht mit mir geistig über das, was vor mir liegt. Ich spüre ihre Gedankenenergien und sehe die Bilder wie ich zurück auf der Koppel mit meinen Stutenmädels beim Fressen bin. Ich steige entschlossen wie nie in den Transporter und trete die Fahrt in das nächste Kapitel unserer gemeinsamen Heldenreise an.

Euer Paco

PS. *Mein Kumpel, Kater Noxi von Sirius, der Quantenphilosoph unter uns, empfiehlt a propos 5-Dimensionalität des Seins den Film Tzolkin – Die verborgene Ordnung der Zeit

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