Ich blicke in die grüne Welt um mich, richte meine Aufmerksamkeit auf meinen Atem, lasse den Strom des Lebens durch mich fließen. Vom Balkon aus sehe ich ein Eichhörnchen, wie es mit beeindruckender Leichtigkeit und Anmut durch die Äste eines Haselnussstrauches tanzt. Ein Moment der Unsicherheit – es rutscht fast von einem dünnen Ast ab, doch dann schwingt es sich mit seinem flauschigen Schwanz wieder empor, als sei es von unsichtbaren Fäden geführt. Ein sanftes Lächeln huscht über mein Gesicht.
„Freude kultivieren“, denke ich, „ist weitaus fruchtbarer, als sich in den labyrinthischen Windungen der unendlichen Gedankenströme zu verlieren.“ Ich atme Freude ein – atme langsam Frieden aus und fokussiere den Raum zwischen den Atemzügen. Ich bin immer wieder erstaunt, wie die unbewussten Strömungen mich hinfortreißen und verstehe jeden Tag mehr, warum Atemübungen unerlässlich sind, um aus dem Rad der Programmierungen auszusteigen.
In den folgenden Tagen wird das Eichhörnchen mein treuer Begleiter. Während ich im Garten sitze, nähert es sich, seine Augen sind wachsam und immer wieder richtet es sich auf, um das Umfeld auf Gefahr hin zu prüfen. Es verbuddelt seine kleinen Schätze und schaut mich an. Ich verbinde mich innerlich mit ihm.
Nandi, wispert es in meinem Kopf, sein Name ist aus dem Sanskrit und bedeutet Juwel. „Kostbar ist das Geschenk der Herzensbegegnung“, flüstert es. Welch wundervoller Seelenkontakt, sofort fließt ein Strom der Weisheit von Nandi in mich hinein.
Nandi erklärt mir, dass die Nüsse gleichsam Samen der Bewusstheit sind, die im Inneren gedeihen. Es gilt Vorsorge zu treffen – der Winter kommt bestimmt. Nandi spricht in meinen Geist hinein: „Es bedeutet so oft wie möglich Mantren und bewussten Atmen während aller Tätigkeiten am Tag wiederholen, vor allem, wenn es dir gut geht, damit du für herausfordernde Phasen einen Vorrat an Frieden und Freude in Deinem Seelengarten hast.“ Ich staune über dieses zarte Wesen, welches mir geradewegs in die Augen schaut.
Ich danke diesem entzückenden #Naturbuddha von ganzem Herzen für diese Erinnerung. Es geht um Fokus und freudvolle sanfte Disziplin. Wer im Spätsommer nicht früh genug beginnt Futter zu sammeln, wird im Winter seines Lebens Probleme haben. Dann sehe ich Nandi für einige Tage nicht wieder.
Heute hat mich jemand aufgrund Nichtigkeit beleidigt und nichts in mir ging in Resonanz. Es stieg keine Wut auf. Das ist eine wundervolle Erfahrung. Noch vor einigen Monaten konnte ich das Feuer in mir nicht bändigen und war völlig mit der Emotionswelle identifiziert. Jeder, der aufgrund von Traumata und gebrochenem Herzen seinen Emotionen nichts entgegen zusetzen hat, weiß wovon ich spreche. Nachmittags gehe ich durch den Hof und da sitzt Nandi auf der Wiese, stellt sich auf seine Hinterbeine und fixiert mich freundlich.
Nandi empfielt wieder Trockenübungen, nur dann sind die neuen Programme stark genug, wenn eine Welle der alten Programmierungen angespült wird. Damit die Samen der Glückseligkeit im Seelengarten aufgehen, muss ich mich um ihn hegen und pflegen. Dann können anstatt gedanklichem wirren Gestrüpp Bäume der Glückseligkeit in meinem Inneren wachsen und gedeihen. Dann verschwindet Nandi wieder für ein paar Tage von der Bildfläche und gibt Raum für meine inneren Prozesse.
In dieser Phase tauche ich des Nachts in andere Dimensionen. Es fühlt sich wie Schwerstarbeit an. Morgens wache ich gerädert auf, und mir ist bewusst, dass ich in anderen Zeitlinien unterwegs war. Vor dem Einschlafen rezitiere ich Om Kriya Babaji Namah Om oder Hong So, ebenso wenn ich nachts wach werde. Damit nehme ich den wirren Verstand an die Zügel geistiger Disziplin. Die Mantren müssen tief in die Gehirnwindungen hinein und in jedem Moment abrufbar sein, wie die Gegenwärtigkeit des wundersamen Seins, das ich bin.
Dann entdecke ich beim Spaziergang Nandi und bin glücklich ihn zu sehen. Dieser zauberhafte Naturbuddha vermittelt mir, das Leben in akrobatischer Leichtigkeit spielend von einem Ast zum anderen springend zu leben – im Jetzt.
Nandi, Du Juwel, meinen Herzensdank für deine Begleitung.
wie wunderbar
Danke für die Erinnerung
Herzensgrüße Eva
Liebe Eva, wie schön, dass Nandi Dir eine Nuss geschenkt hat! Eichhörnchenküsschen zurück
liebevollen Dank dir und Nandi. Ich mag Eichhörnchen 🐿️ schon immer sehr und freue mich über die Leichtigkeit und lustige Akrobatik. Danke für den Seelengarten.
Ich danke Dir für Deine Worte, Antje! Herzlichst Iris
Liebe Iris,
wieder eine wunderbare Geschichte!❤️❤️❤️
Ich liebe die Farbe grün!
Liebe Monika, bin sehr gespannt, was aus Grün werden kann… herzlichst, Iris